2014 war ein gutes Jahr...
...wenigstens was die Kultur in Zell am See angeht. Wir durften einige der wichtigsten heimischen Autoren - unter anderem Robert Schindel, Karl-Markus Gauß und Franzobel im Rahmen von ZellerLesen beim Steinerwirt begrüssen. Für Karl-Markus Gauß war es überhaupt die erste Lesung in Zell am See. Für das Programm "Pro & Kontra. Literatur und Bass" bespielte Gauß gemeinsam mit Peter N. Gruber (in den 80er Jahren Bassist der Popgruppe "Opus" - ja, die von "Life is live") den Steinerwirt mit Texten und kurzen Kontrabass Soli. Wunderbar auch der Besuch von Egyd Gstättner: In "Das Geisterschiff" erzählt Egyd Gstättner sehr berührend das Leben des Malers Josef Maria Auchentaller nach. Walther Thaler referierte über die Verbindung von Kultur und Politik in Österreich, oder vielmehr die Entkoppelung der beiden Lebensbereiche in den letzten Jahren. In "155" rekonstruiert Hannes Uhl die Gerichtsverfahren rund um das Unglück von Kaprun, im Beisein der Staatsanwältin Eva Danninger-Soriat und der beiden Gutachter Anton Muhr und Hans-Joachim Keim. Franzobel präsentierte mit "Wiener Wunder" seinen ersten Krimi aus der Sportszene, Erwin Thoma erzählte uns über die geheime Sprache der Bäume und Walther Parson über die Sprache unseres Körpers: die DNA. Robert Schindel führte uns zurück ins Wien der 80er Jahre und Everbrecht ins Berlin von Berthold Brecht, Kurt Weill und Hanns Eisler. Wunderbar in Erinnerung bleiben die Gespräche von Michael Kerbler mit Franzobel und Robert Schindel. Der ehemalige Programmdirektor von Ö1 und langjähriger Leiter der Sendereihe "Im Gespräch" führte äusserst spannende und intellektuell höchst ansprechende Diskussionen mit den Autoren. Es war, als sei man live bei einer Sendung im Ö1 Studio dabei.
Walther Parson und Johannes Schwaninger (Photo: Gudrun Dürnberger)Kultur braucht Unterstützer
Das sind zum Einen interessierte Zuhörer, die sich Zeit nehmen und uns immer gerne besuchen. Insgesamt konnten wir im Jahr 2014 fast 600 Besucher zählen. Was mich besonders freut, ist dass wir einerseits ein gutes Stammpublikum haben, aber dann auch immer wieder neue Gäste für Kultur begeistern können. Etwas vermisse ich die Jugend und jungen Erwachsenen bei unseren Veranstaltungen. Aber meine Gespräche mit anderen Kulturschaffenden im Bundesland haben mich gelehrt: In dieser Hinsicht sitzen wir offenbar alle im selben Boot. Wir werden jedenfalls nicht aufgeben und auch weiterhin versuchen, über die Schulen wieder mehr junge Pinzgauer für Kultur zu begeistern. Gut Ding braucht eben manchmal Weile.
Everbrecht beim Soundcheck (Photo: Johannes Schwaninger)
Unser Dank gilt
Herzlich bedanken wir uns für die freundliche Unterstützung von Bankhaus Spängler und Zell am See Tourismus. Ohne diese beiden Sponsoren wäre es nicht möglich gewesen, ein derartig hochkarätiges Programm zu stemmen. Immerhin war bei fast allen Veranstaltungen freier Eintritt. Unsere Verlagspartner - insbesondere ecowin, Otto Müller Verlag Salzburg, Servus Verlag und Zsolnay - waren uns wieder wohlgesonnen. Sie hatten einen wesentlichen Anteil daran, dass wir regelmässig namhafte Autoren in Zell am See begrüssen dürfen. Und Dr. Walter Thaler hat seine persönlichen Kontakte zu Verlagen und Autoren aktiv eingebracht und Robert Schindel und Egyd Gstättner nach Zell am See gelotst. Unsere Medienpartner - von SN und den Pinzgauer Nachrichten über den Platzhirsch und die Blogger Community bis zu den Bezirksblättern und der Kronenzeitung - haben viele unserer Veranstaltungen unentgeltlich angekündigt und darüber berichtet. Der Raum im Steinerwirt war immer professionell hergerichtet und alle Gäste wurden bestens bewirtet.
Kultur Raum Zell
Gunda Schwaninger (Obfrau) // Andreas Schöpp (Schriftführer) // Johannes Schwaninger (Kassier)
P.S.: Soviel sei verraten: Fürs nächste Jahr haben wir wieder einige Highlights in Vorbereitung!